Appell für verpflichtende Mehrwegquoten und Pfandsystem!


Umwelt

Martina Berthold: „Was in Deutschland vorbildlich funktioniert, können wir in Österreich auch!“

Immer mehr Abfälle landen an Straßenrändern, auf Wiesen und Böschungen im Bundesland Salzburg – das zeigt die aktuelle „Littering“-Studie aus dem Ressort von Umweltlandesrat LH-Stv. Heinrich Schellhorn​. Aus dieser geht hervor, dass im vergangenen Jahr allein entlang der städtischen Salzachböschung rund 2,4 Tonnen Müll achtlos weggeworfen wurden, 76 Prozent davon entfallen auf Getränkeverpackungen. Für die grüne Klubobfrau Martina Berthold ist klar, „dass es hier dringenden politischen Handlungsbedarf gibt.“ Die GRÜNEN fordern daher das Umweltministerium zum wiederholten Male auf, bundesweit verpflichtende Mehrwegquoten und Pfandsysteme bei Getränkeverpackungen einzuführen.

Was in Deutschland funktioniert, können wir in Österreich auch

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: In Österreich werden pro Jahr rund 4,8 Milliarden Stück Getränkeverpackungen verkauft, davon 3,8 Milliarden Einweg. Der Mehrweganteil belief sich 2008 auf rund 31 Prozent und ist seither auf rund 20 Prozent gefallen. „Mehrweg“ wird zum Großteil in der Gastronomie praktiziert. Im Lebensmitteleinzelhandel gibt es neben der 0,5-Liter-Flasche Bier so gut wie keine Mehrweggebinde für Getränke.

Wir wissen, dass bei den Littering-Abfällen die Getränke-Einwegverpackungen das Hauptproblem sind. Sie verleiten uns zum gedankenlosen Wegwerfen. Mit Mehrwegquoten und Pfandsystemen kann am wirksamsten gegen Littering vorgegangen werden“, ist nicht nur die GRÜNE Klubobfrau LAbg. Martina Berthold überzeugt. Sie kann sich auf die Meinung zahlreicher ExpertInnen berufen. Denn: In Ländern mit Pfand wird der öffentliche Raum weit weniger mit Getränkeverpackungen zugemüllt. In Deutschland landen mittlerweile 95 Prozent der mit Pfand versehenen Getränkeverpackungen in den Rücknahmeautomaten des Einzelhandels.

Forderung an Umweltministerin Köstinger
Die Einführung eines neuen rechtlichen Rahmens zum Ausbau von Mehrwegsystemen mit verbindlichen Quoten und Umsetzung mittels Stufenplan sowie eine verpflichtende Kennzeichnung von Mehrweg- und Einweg-Getränkeverpackungen seien unumgänglich, sind die GRÜNEN überzeugt. Ebenso müsse man über die Einführung einer standardisierten 0,33l-Mehrweg-(Bier-) Flasche im Einzelhandel nachdenken.

„Da es sich dabei um eine Bundeskompetenz handelt, ist das Umweltministerium gefordert“, so die GRÜNE Klubobfrau. „Für Umweltministerin Elisabeth Köstinger wäre das eine gute Gelegenheit zu zeigen, dass Umweltschutz für sie mehr ist als ein Lippenbekenntnis“, so Berthold.

Die Konferenz der Umweltreferentinnen und Umweltreferenten der neun Bundesländer hat in den vergangenen Jahren wiederholt den Beschluss gefasst, an das Umweltministerium mit der dringenden Bitte heranzutreten, verpflichtende Mehrwegquoten einzuführen, um den Mehrweganteil in Österreich insgesamt zu heben. Bisher verhallten diese Appelle im Umweltministerium leider ungehört.

Den dringenden Handlungsbedarf erkannt hätte jedenfalls das Land, so Berthold: „Schon in der letzten Legislaturperiode hat das grün-regierte Umweltressort ein Mehrweggebot für Veranstaltungen im Abfallwirtschaftsgesetz festgeschrieben und damit einen wichtigen Schritt gesetzt.“

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