Mit natürlichem Grün gegen die Hitze in der Stadt


Umwelt

Martina Berthold für verstärkte Maßnahmen gegen Hitzeinseln in den Städten: „Die beste Klimaanlage ist die Natur.“

„Der Klimawandel stellt unsere Städte vor große Herausforderungen: Die heißen Tage werden in Zukunft deutlich mehr werden. Asphalt, Beton, Fassaden und Dächer sorgen dafür, dass die Temperaturen nach oben klettern. Die Folge sind Hitzeinseln vor allem in unseren Städten. Und diese werden mehr werden, wenn wir im Städtebau nicht mehr grüne Akzente setzen“, sagt LAbg. Martina Berthold, Klubobfrau im Landtag und Bezirkssprecherin der Stadt Salzburg. „Bäume, Sträucher, Blühflächen, usw.  – eigentlich jede Art von Grünpflanzen – mildern das Aufheizen unserer Städte spürbar“, erklärt Berthold und liefert auch gleich Ideen für mehr städtisches Grün, von denen Klima und Mensch gleichermaßen profitieren würden:​

Begrünte Dächer und Fassaden als natürliche Klimaanlage
„Grüne Oasen“ auf dem Dach sorgen nicht nur für ein besseres Stadtklima (begrünte Objekte können die Umgebungstemperatur bis zu 3° kühlen), sie entlasten auch die Kanalisation bei Starkregen. Mit dem Projekt „Grün statt Grau“ habe die Stadt Salzburg bereits erste Schritte gesetzt, so Berthold. „Aber da geht mehr“, ermutigt sie zum Denken in größeren Visionen. Berlin und Graz etwa bieten HauseigentümerInnen seit einiger Zeit Beratungen an und informieren darüber, welche Vorteile begrünte Dächer und Fassaden mit sich bringen. Graz fördert außerdem die Errichtung von Dach- und Fassadenbegrünungen.

Besonders bei der Errichtung von Neubauten solle man vermehrt ein Augenmerk auf Dach- und Fassadenbegrünungen legen, meint Berthold und setzt sich für eine „üppige Begrünung statt Alibi-Grün“ ein. Denn: „Je mehr Gebäude einer Siedlung begrünt sind, umso stärker wirkt diese Klimaanlage aus der Natur.“

Urban Gardening und begrünte Innenhöfe
„Aus vielen Gesprächen weiß ich, dass gerade in dicht verbauten Stadtteilen die Sehnsucht nach mehr Grün steigt. Da der Platz für neue Parks oft begrenzt ist, braucht es kreative Ideen, wie wir zusätzliche Grünflächen schaffen können“, sagt Berthold. Urban Gardening ist etwa ein Gebot der Stunde. Die Stadt Salzburg unterstützt bereits einige tolle Projekte. Platz für mehr Grün gäbe es auch in zahlreichen Innenhöfen, ist sich Berthold sicher: Diese seien leider allzu oft versiegelt, dabei böten sie ausreichend Platz für kleine Stadtgärten. Wien fördert die Innenhofbegrünung etwa mit bis zu 2.200 Euro: „Das kann Salzburg auch“, meint Berthold.

Grünes Kleid für Haltestellen
Begrünte Bus-Haltestellen (wie z.B. in Graz)​ können sowohl einen Wohlfühleffekt für die Menschen bewirken, als auch einen Beitrag zu einem besseren Stadtklima leisten. „Wenn genügend Kleinprojekte umgesetzt werden, können diese Grünoasen einen spürbaren Effekt haben. Speziell an Hitzetagen ist so etwas Gold wert, weil solche diese Grünflächen Wärme reduzieren und die Verdunstung fördern. Außerdem reinigen sie die Luft von giftigen Schadstoffen“, so Berthold. Straßen und Gassen werden durch die gestalteten Haltestellen auch belebter und attraktiver

Flächen entsiegeln
Einfahrten, Ladezonen, Betonflächen entlang von Gleisenviele versiegelte Flächen in Salzburg könnten wieder begrünt werden, ohne dass die Funktionalität darunter leidet“, sagt Berthold. Der Vorteil: Entsiegelte Flächen sind gute Zwischenspeicher bei Starkregen. In der deutschen Stadt Bonn wurde dazu das Projekt "Natur in graue Zonen" entwickelt. Unternehmen "entsiegeln" dazu Flächen, brechen also den Asphalt in ihrem Eingangs- und Parkbereichen auf und machen die Innenstadt somit grüner.

„Begrünung ist eine effiziente und einfache Formel gegen die negativen Folgen des Klimawandels“, betont die Grüne Klubchefin abschließend. Salzburg brauche daher ein Miteinander der verschiedenen Grünformen, „um das Beste für das Klima, unsere Städte und vor allem für die Menschen herauszuholen.“

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